Liebe Gemeinde

Liebe Gemeindeglieder in Alten- und Neuenmuhr!

Ich stelle mir die Jünger vor mit ihren Gefühlen und Gedanken in den Tagen nach Karfreitag, dem Tag der Kreuzigung Jesu. Da sitzen sie zusammen hinter verschlossenen Türen, eingeschlossen in ihre Furcht, voller Erinnerungen an die grausamen Stunden des Todes ihres Herren. Menschen sind sie, die von Enttäuschungen verwundet sind, Menschen mit Angst vor der Zukunft. Unfähig etwas zu tun, ziehen sie sich in sich selbst zurück, kapseln sich ab. Sie fühlen sich alleingelassen, obwohl sie doch als Jünger beieinander sind. So ist es manchem von uns auch zumute, weil er um einen lieben Menschen trauert, weil er sich Sorgen macht, sich nach dem Frühling sehnt oder weil er krank ist.

Und in diese Situation hinein bricht Ostern. Das Johannesevangelium erzählt: „Am Abend aber dieses ersten Tages der Woche, als die Jünger versammelt und die Türen verschlossen waren aus Furcht vor den Juden, kam Jesus und trat mitten unter sie und spricht zu ihnen: „Friede sei mit euch!“ Und als er das gesagt hatte, zeigte er ihnen die Hände und seine Seite. Da wurden die Jünger froh, dass sie den Herrn sahen.“ (Joh 20,19-20). Mitten in das Dunkel ihrer Trauer hinein kommt Jesus durch verschlossene Türen. Und plötzlich sahen sie einen Weg in ihrem Leben.  Plötzlich tut sich für sie eine Tür auf und sie hören seine Stimme: „Friede sei mit euch!“ Ja, so ist Gott! So will er zu uns sein. Er öffnet uns die Türen, er gibt Erlösung aus der Enge der Furcht. So begegnet er uns auch heute: „Friede sei mit dir!“. Und deshalb feiern wir das Osterfest. Ich lade Sie ganz herzlich ein mitzufeiern und wünsche Ihnen frohe, gesegnete Tage.

Ihr
Pfarrer Thomas Schwab
Vakanzvertreter